Es hat geregnet…viel geregnet. Die Folgen waren verheerend! Viele Menschen, Tiere und Pflanzen sind gestorben, noch mehr Menschen haben alles verloren, viele werden Jahre lang die Folgen spüren! Es ist schrecklich! Erst die Pandemie, die ja immer noch längst nicht überwunden ist und jetzt die Flut! Anderenorts bedroht das Gegenteil die Menschen und ihre Umwelt: Feuer, es brennt im Süden Europas! Insgesamt scheint vieles aus dem Gleichgewicht…

Ist das jetzt Folge unseres Tuns? Oder Gottes Strafe? Oder beides? Viele Menschen sehen das so, andere wehren sich gegen diese Sichtweise, aber es drängt sich ja auch irgendwie auf! Geschichten aus dem Alten Testament fallen uns plötzlich wieder ein. Wir denken an Noah und die Sintflut, nur, dass Noah gewarnt wurde… und darauf hörte.

Ich glaube nicht, dass Gott uns straft! Das tut MEIN Gott nicht, denn er ist barmherzig! Und außerdem…es hat doch wieder mal zum allergrößten Teil die Falschen getroffen! Was wäre das für ein Gott, der seine Wut an Unschuldigen auslässt!!??

Zur Erinnerung…ja, im Alten Testament steht etwas über eine Sintflut, die so schrecklich war, dass sie alles Leben ausgelöscht hat, aber auch wenn das vor Allem in Erinnerung geblieben ist, steht da noch etwas anderes:

Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen habe zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier bei euch auf ewig:  Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. Und wenn es kommt, dass ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken. Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, dass hinfort keine Sintflut mehr komme, die alles Fleisch verderbe. Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, das auf Erden ist. Und Gott sagte zu Noah: Das sei das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch auf Erden. (Gen 9, 12-17)

Der Regenbogen als Zeichen für Gottes Bund mit allem Fleisch auf Erden! Der Regenbogen als Zeichen der Hoffnung…und der Liebe! Hoffnung und Liebe können wir im Moment auch erleben! Bei all den schrecklichen Geschehnissen erfahren wir doch auch berührende und wunderbare Dinge!

Wir sehen, wie sich Menschen von überall her auf den Weg machen, um völlig Fremden in ihrer Not zu helfen! Sie investieren Zeit, Kraft und Geld für andere Menschen, die sie noch nie getroffen haben! Sie sammeln, sortieren, schippen, bedienen schwere Geräte, waten durch Dreck und Trümmer und sind dabei glücklich und beseelt! Die sozialen Medien quellen über vor Hilfsangeboten, Initiativen und Ideen, was man alles noch machen kann, um den betroffenen Flutopfern zu helfen! Wir erfahren einen Zusammenhalt wie ich ihn noch nie in dieser Region erlebt habe! Menschen stellen ihren Wohnraum zur Verfügung, verschenken ihre Autos und Motorräder, richten in ihren Firmen neue Arbeitsstellen ein für die, die jetzt erst einmal ihre Arbeit nicht ausüben können, weil sie nicht mehr existiert… Ich bin erstaunt, berührt und froh über all das, was gerade in meinem Umfeld passiert! Es passiert Großes: Die Menschen scheinen endlich zu verstehen, wie wichtig und wertvoll Hilfe ist! Und zwar in beide Richtungen! Das Kümmern um den Nächsten wird gelebt und man kann plötzlich fühlen: Das ist es! Das gibt mir was! Das macht Sinn und Freude!

Es gibt also einen Bund zwischen Gott und allem Fleisch, aber das hat auch zur Folge, dass es einen Bund zwischen uns Menschen untereinander gibt! Dieser Bund ist uns als Aufgabe mit auf den Weg gegeben: Liebe Deinen Nächsten! Und wie es nun mal so ist mit diesen Aufgaben…man drückt sich gern!

Aber hier in dieser Not, hier in diesen Krisenzeiten stellen wir fest, das ist dumm, sich zu drücken, denn diese Aufgabe tut gut! Sie macht uns gegenseitig stark und glücklich!

Die Flutkatastrophe hat so viel zerstört, es wird Monate und Jahre dauern bis die Region wieder funktioniert, ich wünsche mir, dass die Erkenntnis, dass Helfen allen hilft und gut tut, noch lange anhält und auch nicht abbricht, wenn das Alles nicht mehr so in den Medien vorkommt! Übrigens gilt dieses Verbundensein, diese Nächstenliebe weit über das Katastrophengebiet hinaus! In einem chrismon-Artikel habe ich gelesen, dass der Bund der evangelischen Kirchen in Afrika 20000 Euro für die Flutopfer in Deutschland gesammelt und gespendet hat! Nicht aus irgendwelchen Kirchentöpfen, sondern von den einzelnen Mitgliedern erbeten. Manche konnten nur ein paar Cent erübrigen, aber es war ihnen wichtig ihren Schwestern und Brüdern im Glauben in solch schwierigen Zeiten unter die Arme zu greifen! Ein Satz der in dem Beitrag fiel war: niemand ist zu arm, um zu spenden! Diese Haltung macht mich nachdenklich und berührt mich.

Gott hat einen Bund mit uns geschlossen und das hat Folgen, gute Folgen!

Eine gute Zeit, viel Freude am Helfen wünscht Ihnen Iris Gronbach