SEXUALPÄDAGOGIK IM JUGENDHILFEALLTAG
Sex, we can?
Wie ist es um das Recht von Kindern auf sexuelle Bildung bestellt? Wie unterstützen wir ihre sexuelle Selbstbestimmung? Welche Haltung nehmen wir ein? Wie begegnen wir ihren Fragen? Wie stehen wir zu sexueller Vielfalt? In welchem rechtlichen Rahmen bewegen wir uns? …
Fragen über Fragen, zu denen wir gemeinsam Antworten finden müssen und selbstverständlich auch werden. Aber step by step – und teilweise auch mit Hilfe fachlicher Unterstützung durch ausgewiesene Experten.
Mit der Einladung zur Konferenz im Godesheim haben wir im vergangenen Jahr erstmalig gemeinsam den Blick auf das Thema Sexualpädagogik gerichtet. Mit Herzluftballons, Musik, Filmen einerseits und der Unterstützung durch Experten des Instituts für Sexualpädagogik in Dortmund (ISP), pro familia und der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW andererseits, wurden erste Akzente gesetzt, mit denen ein Einstieg in dieses komplexe Thema gelingen konnte.
Meist beschäftigt uns im Jugendhilfealltag das Thema Sexualität eher im Kontext sexueller Gewalt oder Grenzverletzung. Sexualität als ein wesentlicher Bestandteil der persönlichen Entwicklung führt dabei eher eine thematische Randexistenz – anders als Themen der psychosozialen oder gesellschaftlichen Entwicklung. Im Rahmen des Kinderschutzes ist es wiederum ein sensibles Thema, gilt es doch, die in unserer Einrichtung lebenden Minderjährigen bestmöglich zu schützen, vor ungewollter Vater- oder Schwangerschaft ebenso wie vor Übergriffen.
Auf den Weg gebracht …
Was weiter geplant ist.
„Von der Theorie in die Praxis“ – Gemeinsame Projektwochen nach dem letzten Fachforum im November.
Über die breit angelegte Auseinandersetzung und mit Hilfe des Instituts für Sexualpädagogik wird es uns gemeinsam gelingen, einen Rahmen zu entwickeln, der die pädagogischen Verantwortungsräume zu den Themen der Sexualpädagogik im Umgang sicherer und in der Haltung vielfältiger macht. Wir freuen uns auf einen gemeinsamen Prozess mit Ihnen.
UNBEGLEITETE MINDERJÄHRIGE AUSLÄNDER
FLIEHEN. ANKOMMEN. DABLEIBEN.
Durch den Zustrom von Flüchtlingen ist die Jugendhilfe stärker denn je gefordert – wir stehen vor der größten humanitären Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Belastungsgrenzen der Menschen ebenso wie die der Institutionen werden nun bereits seit Monaten in vielerlei Hinsicht stark geprüft. Spürbar wurde dies zunächst vor allem im Bereich der Inobhutnahme. In diesem Kontext müssen wir einerseits bestehende vertragliche Verpflichtungen erfüllen, andererseits wollen wir uns offensiv der Verantwortung für die Menschen stellen.
Vertrauen. Integration. Perspektive.
Viele unbegleitete minderjährige Ausländer haben in ihrem Heimatland oder auf der Flucht traumatische Erfahrungen gemacht. Gerade der Umgang mit diesen Traumata stellt hohe Anforderungen an die pädagogische Betreuung: Vertrauen aufbauen, Integration fördern und Zukunftsperspektiven erschließen – gegen jede Barriere und unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der jungen und traumatisierten Flüchtlinge.
Hehre Ziele, für die es keine Zeit der Vorbereitung gab. So fehlte und fehlt es nicht allein an Mitarbeitenden, sondern ebenso an Räumen, Materialien und sozialpädagogischen Standards zur Betreuung dieser Zielgruppe.
Für uns in der Jugendhilfe gibt es viel zu tun – und immer wieder Neues zu lernen, das macht unsere Arbeit auch immer wieder spannend.
Auf den Weg gebracht…
Fachliche Kooperationen wurden gebildet mit
Zusätzliches Personal wurde eingestellt, Fachkräfte, konzeptionell geeignete Kräfte, Helfer, Ehrenamtler und viele mehr. Weiter wurde das Projekt Stadtgrenzenlos entwickelt und wir haben an vielen Orten Wohnraum geschaffen: In Bonn. In Köln. Im Kreis Ahrweiler. Die Entwicklung im Bereich der Flüchtlingsarbeit verlangt uns allen eine Menge ab. Gemeinsam wollen wir diesen Weg gehen und dazulernen – ab sofort auch interkulturell.
MEDIENKOMPETENZ LERNEN
Social Media – was ist das?
Seit vielen Monaten arbeiten unsere Kolleg*innen mit Expert*innen der Fachstelle für Medienkultur NRW zusammen, um das Know-how für Medienkompetenz in unserer Einrichtung zu fördern. Medienkompetenz ist unbestritten eine Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts und die „digitale Revolution“ schreitet ungebremst voran. Wer den Anschluss nicht verlieren möchte, muss lernen, verstehen und sich als Mediennutzer anpassen.
Medienpädagogische Angebote stellen eine besondere organisatorische und personelle Herausforderung an die anbietende Einrichtung. Das Know-how und auch die technische Ausstattung müssen passen.
Stimmen Sie dieser Aussage zu?
Dann gibt es viel zu tun. Die Rolle Sozialer Netzwerke, die Funktion mobiler Medien für Jugendliche, Datenschutz, soziale Ungleichheit, und die Bedeutung all dessen – Themen für die Kinder- und Jugendhilfe, die uns bereits aktuell fordern und die wir gemeinsam entwickeln müssen.
Auf den Weg gebracht …
Zwei Arbeitsgruppen haben gemeinsam eine Guideline für Mitarbeitende erarbeitet und mit der Fachstelle haben sie Ferienaktionen für/mit Kindern und Jugendlichen organisiert:
Zwei Fachtage zu den Themen „Social Media geht nicht mehr weg!“ sowie „Youtube, Instragram – was tun die Kinder und Jugendlichen online?“ haben auf breiter Ebene sensibilisiert und informiert. Eine weitere Veranstaltung stand unter dem Motto: „Pädagogen online“.
In 2016 stehen folgende Themen im Fokus:
Wenn Sie Interesse oder Anregungen haben, geben Sie uns gerne Rückmeldung. Wir freuen uns und sind gespannt …