2017…

Ein neues Jahr hat begonnen und damit auch Hoffnungen und Erwartungen, aber auch Ängste, die uns begleiten. Wie sollen wir das alles angehen, wie kriegen wir einen guten Start ins Neue Jahr hin? Was soll unser Tun bestimmen?

Dazu habe ich eine kurze Geschichte gefunden.
Eine indische Legende berichtet: Ein Bauer begegnet mit einem Sack voll Weizen auf dem Rücken dem lieben Gott. „Schenk mir den Weizen!“, bittet ihn Gott. Da sucht der Bauer das kleinste Weizenkorn heraus und reicht es dem lieben Gott.
Dieser verwandelt das Weizenkorn in Gold und gibt es ihm zurück. Da ärgert sich der Bauer, dass er nicht den ganzen Sack geschenkt hat.

Dumm gelaufen! Wer würde sich da nicht ärgern!? Eine derartig verpasste Chance auf einen Reichtum, der dem Bauern wahrscheinlich den Rest des Lebens gereicht hätte! Das ist ja fast so, als wenn man Lotto spielt und dann den Schein verliert, aber genau weiß: Das war der 6er mit Zusatzzahl! Das wünscht man keinem und schon gar nicht sich selbst! Dabei besteht so eine Gefahr für uns alle! Also nicht die mit dem Lottoschein, schließlich sind ja nicht alle so unordentlich wie ich ;-)!
Aber das, was dem Bauern in der Legende geschieht, das kann uns allen passieren. Nämlich, dass wir Situationen, die Gutes verheißen, an uns vorüberziehen lassen mangels Vertrauen! In diesem Fall und auch in vielen anderen Fällen, die augenscheinlich erst einmal nichts mit Gott zu tun haben, mangels GOTTVERTRAUEN! Zu viele Ängste und Sorgen lähmen uns. Manchmal ist es ja auch wirklich ungewiss, was kommt, aber manchmal ist es so wie in unserer Geschichte: Der LIEBE Gott begegnet einem Bauern! Was dachte der Bauer wohl, was passieren würde? Dass der LIEBE Gott ihn übervorteilt? Dass er am Ende ohne seinen Weizen dastehen würde? Dass die Begegnung mit dem LIEBEN Gott ihn ärmer machen würde??
Es gibt Situationen, da können wir sicher sein: Das wird gut! Und dennoch trauen wir uns nicht und lassen diese Chance, ja diese Gewissheit an uns vorüber ziehen. Und danach ärgern wir uns oder sind verzweifelt; entwickeln vielleicht sogar das Gefühl, dass für uns niemals etwas Gutes passiert. Wir verlieren dann den Mut, was unser Leben und unser Schicksal angeht, wir werden traurig und unzufrieden und haben dann natürlich noch viel weniger Vertrauen in Gott, die Menschen und die Welt!
Das heißt natürlich nicht, dass es empfehlenswert wäre, jedem, der uns um etwas bittet, das Gewünschte direkt zu überreichen. So ist die kleine Geschichte sicher nicht gemeint! Aber es geht um den Mut auch einmal etwas zu investieren, damit sich Gutes einstellen kann!
Bemerkenswert ist, dass es sich bei dem Geforderten um Weizen handelt, denn aus Weizen wird Brot gemacht und „Brot“ steht oft für das, was Menschen zum Leben brauchen! Allerdings brauchen Menschen weit mehr als nur Nahrung! Dazu gehören auch das Dach über dem Kopf, die Kleidung und nicht zuletzt das Eingefügtsein in gelingende soziale Kontakte. Man könnte es auch religiöser ausdrücken: Was wir Menschen brauchen ist NÄCHSTENLIEBE! Und das ist auch das, was Gott von uns Menschen erwartet. Und wie in der Geschichte mit dem Bauern und dem lieben Gott, kriegen wir für Nächstenliebe auch immer etwas wieder. Nicht unbedingt Gold oder irgendetwas mit dem wir dann im nächsten Geschäft etwas kaufen können. Aber Wärme, Glück, Freude… stellen sich ein, wenn wir Anderen auf gute Art begegnen, wenn wir mutig genug sind, es uns mit unseren Mitmenschen gut gehen zu lassen, statt uns ganz für uns allein zurückzuziehen, nach dem Motto: „Mich kenne ich, mich selbst kann ich nicht enttäuschen oder betrügen!“
Ja, die Anderen um uns herum fordern auch mal etwas, aber das ist nicht gleich etwas Schlechtes, sondern Voraussetzung für das Gute, was dann für uns folgt! Also lassen Sie uns Freundlichkeit, Großherzigkeit, Wohlwollen und ja, auch Liebe investieren, damit unsere Welt weicher, wärmer, schöner und erträglicher wird trotz all der Dinge, die immer auch schief laufen werden.
Einen guten Start in ein gesegnetes Jahr wünscht Ihnen
Iris Gronbach